Musikalische Seitenblicke: Sturm und Drang

Alle Jahre wieder kommt die Sturmzeit mit den Sturmverkostungen ins Land herein. So war es auch heuer wieder am 16. Oktober 2006 nach der Musikprobe beim "Wirt z`Neukircha". Diese traditionelle Verkostung hat gerade beim "alten" Musikertisch starke Tradition, wobei sich der "junge" Musikertisch da vornehm zurück hält, ausgenommen vereinzelter Meldungen des Musiobmannes.

Zur Erklärung: Die Trennung der Tische (jung und alt) geht weit ins letzte Jahrhundert zurück.

Musikalische Seitenblicke: Sturm und Drang

Anfangs ist's wie wenn nichts wäre, das Gespräch plätschert so dahin. Anders wird es, wenn sich die flotte Wirtin nach der Jausenzubereitung und der Geschirrreinigung zum "alten" Tisch dazu gesellt. Zu diesem Zeitpunkt hat der eine oder andere Musiker bereits das zweite Glas. Das süße Körberl wurde bereits geplündert und die letzten Erdnüsse und Mannerwafferl verschwinden im Mund.

Musikalische Seitenblicke: Sturm und Drang

Dass die Stimmung steigt, dafür gibt es ein sichtbares Zeichen: Der eine oder andere holt drei Gelder aus der Brieftasche hervor. Ein Musiker im besten Alter gibt dann den Anstoß: "Knobbeln wir uns den nächsten Doppler aus"? Alle sind sich einig und los geht`s mit dem ländlichen Glücksspiel. Dann die Sensation: Die einzig anwesende Dame bei Tisch gewinnt das erste begehrte Finale. Ein kurzes "Äha" vom Ehemann am Nachbartisch läßt aufhorchen - war aber auch wieder schnell vorbei. Auf einmal wird es dreiviertel zwölf. Meistens machen sich zu diesem Zeitpunkt die ersten Musiker Richtung Löpperding auf den Heimweg - aber nicht so bei der Sturmverkostung. Mitternacht geht spurlos vorbei. Zwischendurch machen einige ihre finanzielle Bilanz - Hans, der Wirt kassiert ab und steigt anschließend selbst ins Knobelgeschehen ein. Vorsichtshalber macht er aber noch einen Blick auf den Sturmbestand und stellt fest, dass die Reserven fast aufgebraucht sind.

Musikalische Seitenblicke: Sturm und Drang

Lustig geht's weiter an diesem Abend bis dreiviertel ...! Stürmisch macht so ein Sturm nicht unbedingt, sondern manche Augenlider neigen sich zwischendurch auch etwas tiefer. Ob der eine oder andere auch noch einen Drang (WC!) verspürt hat, wird aufgrund der speziellen Musikerverschwiegenheitspflicht nicht erwäht. Eines ist aber aufgefallen: Nach der nächsten Musikprobe am Dienstag, brannte nicht einmal das Licht beim "alten" Musikertisch.

P.S.: Der Fotoapparat für die Aufnahmen wurde vom GH Oberndorfer zur Verfügung gestellt.

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